Sräga und Kazan verteidigen ihre IAM-Titel
Bei den Deutschen und Internationalen Meisterschaften für Golfer mit Behinderungen (IAM und DM) am 13. und 14. Juni im GolfPark Leipzig verteidigten sowohl Jennifer Sräga vom GC Reischenhof als auch Mehmet Kazan (Türkei) ihre Titel. Sräga hatte nach 36 Löchern einen Vorsprung von sieben Schlägen auf die Zweitplatzierte Katharina Pegau vom GC München Valley, nach Runden von 82 und 74 Schlägen lag Kazan am Ende fünf Schläge vor Paul Neumann vom Lausitzer GC.
Sräga erneut erfolgreich
In der Wertung für die Internationale Amateur Meisterschaft (Zählspiel Brutto) der Damen hatte Jennifer Sräga am Samstag drei Schläge Vorsprung auf Katharina Pegau. Das Duo ging gemeinsam auf die Finalrunde und Sräga konnte sich früh absetzen. Die Titelverteidigerin überzeugte wie am Vortag auf den Bahnen eins bis neun und erspielte sich ein Polster, das auch nach einem kleinen Leistungsabfall auf den zweiten Neun reichte, um zum insgesamt dritten Mal den Pokal in Empfang zu nehmen. Nach 36 Löchern hatte sich die Titelverteidigerin einen Vorsprung von sieben Schlägen auf Pegau, die sich neben ihrem zweiten Platz über den Sieg in der Zählspiel-Netto-Wertung freuen durfte, erarbeitet.
„Ich war zwar angespannt, aber nicht übermäßig nervös und bin sehr gut in die Runde gestartet“, erklärte die 25-Jährige nach ihrer 86. „Es waren viele gute Schläge dabei. Dann hatte ich ein paar Probleme, vielleicht bin ich bei der Hitze etwas müde geworden, aber zum Glück hat es gereicht. Ich bin glücklich, dass ich hier erneut gewinnen konnte. Jetzt freue ich mich auf die anstehenden Turniere in diesem Sommer – vor allem auf die Einzel-Europameisterschaft.“
Titel für Kazan
Während sich bei den Damen früh ein Zweikampf abzeichnete, eröffneten bei den Herren in der Parallelwertung gleich mehrere Spieler den Finaltag mit großer Hoffnung auf den Titel. Andreas Süli (GP Augsburg) hatte die Führung übernommen, doch mit Paul Neumann (Lausitzer GC), Titelverteidiger Mehmet Kazan aus der Türkei oder auch Leon Thobe Biganzoli (GC Oberneuland) waren gleich drei Spieler maximal fünf Schläge vom Spitzenreiter entfernt. Sowohl Neumann als auch Kazan legten spielerisch furios los und lagen zur Halbzeit sogar unter Par für ihre Runde. „Ich habe sehr solide gespielt, habe fast durchgängig auf den Driver verzichtet und viele Fairways getroffen, was bei dem spürbaren Wind nicht so einfach war“, kommentierte der Lausitzer Neumann.
Dass es für ihn am Ende doch nicht ganz zum Titelgewinn reichte, lag nicht nur daran, dass er das Tempo von den vorderen Neun nicht ganz mit auf die zweite Halbrunde nehmen konnte, sondern auch an der enorm stabilen Vorstellung seines Kontrahenten. Kazan machte kaum Fehler und hatte darüber hinaus das Spielglück auf seiner Seite.
„Ich habe sehr konstant gespielt und anders als gestern sind die Fehlschläge nicht so hart bestraft worden“, erklärte der Routinier, der in der türkischen Heimat im Kemer Country Club in Istanbul abschlägt. „In Deutschland fühle ich mich besonders wohl. Das ist mein dritter Titel hier und mein zweiter in Leipzig, was mich sehr glücklich macht. Ich bin sehr stolz darauf, den Titel verteidigt zu haben.“ Nach Runden von 82 und 74 Schlägen hatte er am Ende fünf Schläge Vorsprung auf Neumann. Einen weiteren Schlag zurück sicherte sich Süli nach einer 83 Platz drei.
Der Unterschied zum Vorjahr war, dass das Wetter mitspielte. 2024 hatten die Organisatoren das Finale des Turniers wegen heftiger Gewitterzellen abbrechen müssen. Von Unwettern war diesmal weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen strahlte die Sonne durch einen wolkenfreien Himmel, während der leichte Wind bei heißen Bedingungen für dezente Abkühlung sorgte. Und auch der Platz – da waren sich die Teilnehmer einig – präsentierte sich in einem hervorragenden Zustand.
In den Wertungen für die Deutschen Meisterschaften der Golfer mit Behinderungen wurden insgesamt sechs nationale Titel vergeben. In den Kategorien Arm, Bein, Sonstige mit körperlicher Einschränkung im Schwung, Sonstige ohne körperliche Einschränkung im Schwung, Mental und Gehörlos zählte am Ende die Summe der erspielten Brutto-Stableford-Punkte zweier gespielter Runden.
Brutto-Stableford-Wertung
Kategorie „Arm“:
- Henrik Kleiner (GC Thülsfelder Talsperre) – 27 BSP
- Christoph Buhl (Hanseatischer GC) – 19 BSP
- Jürgen Maurer (GC am Donnersberg) – 14 BSP
Kategorie „Bein“:
- Walter Kohlmeyer (GC Wümme) – 48 BSP
- Katharina Pegau (GC München Valley) – 45 BSP
- Klaus Müller (Golf&More Duisburg) – 33 BSP
Kategorie „Sonstige mit körperlicher Einschränkung im Schwung“:
- Andreas Süli (GP Augsburg) – 54 BSP
- Jennifer Sräga (GC Reischenhof) – 49 BSP
- Timo Thomann-Rompf (GC Barbarossa) – 32 BSP
Kategorie „Sonstige ohne körperliche Einschränkung im Schwung“:
- Stefan Breidung (GP Leipzig) – 33 BSP
- Mario Sundt (GC Oberneuland) – 31 BSP
- Sabrina Suhr (GC Bad Rappenau) – 24 BSP
Kategorie „Mental“:
- Leon Thobe Biganzoli (GC Oberneuland) – 52 BSP
- Maxime Waldheim (GC Dillenburg) – 43 BSP
- Mica-Finn Meier (GC Mannheim-Viernheim) – 37 BSP
Kategorie „Gehörlos“:
- Paul Neumann (Lausitzer GC) – 55 BSP
- Stefanie Scholze (GC Bad Rappenau) – 26 BSP
Alle Spielerinnen und Spieler zeigten bei besten Bedingungen großartige Leistungen und bewiesen erneut ihre herausragenden Fähigkeiten und ihren Kampfgeist. Ein großer Dank gilt dem Golfpark Leipzig, der erneut für bestmögliche Platzverhältnisse sorgte und einen fairen Wettbewerb gewährleistete.