Sophia Zeeb im Interview über den Titelgewinn der 2017 NCAA Division

Ende Mai feierte Sophia Pauline Zeeb vom Stuttgarter GC Solitude mit ihrem College Team, der Arizona State Universität, den Titelgewinn bei der National Collegiate Athletic Association (NCAA) Divison. Im Finale bezwangen sie die Northwestern Universiät im finalen Matchplay mit 3 - 1 – 1. Die Arizone State gewann damit ihren achten Titel insgesamt, jedoch den ersten Titel seit 2009. Sophias Teamkollegin Monica Vaughn hat ebenfalls im Einzel den nationalen Titel gewonnen und somit das Double erreicht. Sie ist die erste Spielerin seit 2013, der dies gelang und insgesamt die dritte Spielerin der Arizona State.

Im nachfolgenden Interview haben wir Sophia ein paar Fragen zu ihrem Erfolg, die Collegezeit und die weitere Saison gestellt, die wir Ihnen nun gerne präsentieren.


BWGV: Wie fühlst du dich nach dem Titelgewinn? Ab wann habt ihr gedacht, dass ihr als Team gewinnen könnt?

Sophia: Wir haben uns Anfang des Jahres zusammengesetzt und haben unsere Ziele aufgeschrieben. Das größte war natürlich als Team die Finals zu gewinnen. Wir alle im Team waren uns sicher, dass wir das Potential dafür haben, aber natürlich viel harte Arbeit dazu gehört. Bei jeder Trainingseinheit haben wir uns an unser Ziel erinnert und das hat uns alle sehr motiviert. Wir sind natürlich alle sehr stolz auf das was wir dieses Jahr erreicht haben und persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht. Als Team so einen Titel zu holen ist das Größte, weil man immer zusammenarbeiten muss. Man muss in allem was man macht an das Team denken und dann kann so ein Erfolg auch realisiert werden.


BWGV: Der Weg zum Sieg. Wie läuft eine Saison bei der NCAA ab?

Sophia: Die Saison fängt im Herbst, genauer gesagt Ende August an. Im ersten Semester haben wir vier bis fünf Turniere die uns auf unsere Hauptsaison im Frühjahr vorbereiten. Wir reisen sehr viel. Meistens mit dem Flugzeug, doch immer mit einem engen Zeitplan ohne viel Freizeit. Anreise direkt zur Proberunde vor dem Turnier und Heimreise meistens gleich nach der Siegerehrung. Für jedes Turnier muss man sich im eigenen Team selbst qualifizieren. Ab Januar gilt es dann durch Turniere und gute Platzierungen auf die NCAA Championship hinzuarbeiten. Wir spielen circa fünf bis sechs normale Turniere die von verschiedenen Schulen ausgetragen werden. Es gibt ein nationales Ranking für die Teams und das entscheidet auch, wer es in die „Regionals“ (nationale Ausscheidungen mit ca. 15 Mannschaften) schafft. Die besten sechs Teams jeder Region (insgesamt gibt es vier Regionen) kommen dann zum Finale mit 24 Teams. Dort gibt es drei Zählspielrunden und danach wird der erste Cut gemacht. Die ersten 15 Teams kommen weiter und nach der vierten Zählspielrunde kommen die ersten acht Mannschaften ins Matchplay. Dort wird dann über zwei Tage der Sieger ausgespielt.


BWGV: Wie ist deine „persönliche“ Saison verlaufen? Wo können wir dich demnächst abschlagen sehen?

Sophia: Persönlich ist meine Saison gut verlaufen, ich hatte ein paar sehr gute Turniere und was für mich wichtiger ist, ich hab eine Verbesserung allgemein in meinem Spiel gesehen. Das gilt auch für meine mentale Stärke im Training und auf dem Platz. Ich sehe immer mehr ein wie wichtig dies im Golfen ist. Für mich geht die Saison hier in Deutschland direkt weiter. Ich werde für Stuttgart die nächsten Bundesliga Spieltage und auch internationale Turniere spielen. Dazu gehören die British Ladies, die Einzel EM und die IAM hier in Deutschland. Dann fliege ich Mitte August wieder nach Arizona und werde das Beste aus meinem Letzten Jahr am College machen und es genießen.


BWGV: Gab es weitere Highlights außer den Titelgewinn der NCAA, die dich sportlich und/oder auch persönlich weitergebracht haben?


Sophia: Das ganze Jahr am College würde ich sagen hat mich menschlich als auch golferisch weitergebracht. Das heißt, sowohl durch andere Titel die wir in Turnieren geholt haben, als auch meine Zeit im Training und an der Uni. Natürlich ist auch der Kontakt zu Profigolfern vor Ort sehr wertvoll. Viele ehemaligen ASU Collegespieler kommen vorbei und sagen „hallo“ bzw. spielen auch mit uns eine Runde. Wenn es sich ergibt gehen wir auch zusammen Essen, das ist dann eine sehr internationale Gruppe und macht unglaublich viel Spaß.



BWGV: Seit wann spielst du für Arizona State? Wie läuft dein Studium bei der Arizona State ab?

Sophia: Seit August 2014 studiere ich Business Marketing (Bachelor of Science) und mache noch ein Zertifikat in International Business. Das Studium läuft sehr gut, wir haben entweder morgens oder nachmittags Uni und bekommen jegliche Unterstützung von unserem Athletic Department. Ich starte morgens um 9.00 Uhr zur Vorlesung, um 12 geht es dann von der Uni auf den Golfplatz. Training fängt meistens um 13 Uhr an und zwischendurch versuche ich irgendwo was zu essen. Abends dann Hausaufgaben, Einkaufen oder auch den Haushalt in den Griff bekommen.


BWGV: Welche Ziele verfolgst du mit deiner Damenmannschaft in Stuttgart?


Sophia: Unser großes Ziel ist natürlich in das Final Four zu kommen. Wir werden weiterhin darauf hinarbeiten und alles dafür geben.



BWGV: Welche Reisen bzw. Turniere stehen für dich im Rahmen des National Team Germany an?

Sophia: Mit dem National Team werde ich auf internationale Turniere reisen und werde dort mit den anderem Mädels von unseren Trainern unterstützt. Und wenn es dann noch reicht, werde ich Deutschland bei der Team EM in Portugal verstärken.

Liebe Sophia, vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Beantwortung unserer Fragen. Der BWGV gratuliert dir sehr herzlich zu deinem Teamerfolg und wünscht dir sowie deiner Stuttgarter Damenmannschaft alles Gute und viel Erfolg für die weitere Saison.

Sophia Pauline Zeeb vom Stuttgarter GC Solitude (Foto: DGV/Lettenbichler)
Sophia beim zweiten Spieltag der DGL in Stuttgart (Foto: Andreas Denner)
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