Knapp vorbei: Deutschlands Damen verpassen Bronze

Pula/Italien - Wenn du so nah dran bist an einer Medaille, dann willst du sie auch holen. "Klar sind wir jetzt erst einmal enttäuscht. Der vierte Platz bei dieser EM ist zwar ein tolles Ergebnis, aber nach diesem verlorenen Match gegen Italien sind wir natürlich erst einmal etwas niedergeschlagen." Damen-Bundestrainer Stephan Morales wollte seine Gefühle nach dem kleinen Finale gar nicht groß verbergen, denn in diesem Match um Rang drei frü seine Athletinnen wäre so viel mehr drin gewesen, als es das Ergebnis von 2:5 vermuten lässt.

Nach den beiden Vierern hatte es unentschieden gestanden. Leonie Harm und Sophie Hausmann mussten sich zum Auftakt der Paarung Alessandra Fanali/Anna Zanusso mit 2&1 geschlagen geben. Dafür schaufelten Sarina Schmidt und Aline Krauter wenig später den ersten Punkt auf das Konto des Golf Team Germany, als sie sich in der Partie gegen Alessia Nobilio und Letizia Bagnoli ebenfalls mit 2&1 durchsetzten und dafür sorgten, dass es mit einem 1:1-Remis in die Einzel ging.

Italien startet deutlich besser in die Einzel


Dort hatten nun wiederum die Italienerinnen den besseren Start: Die deutschen Damen Sophia Zeeb und Sarina Schmidt verloren ihre Matches gegen stark aufspielende Kontrahentinnen relativ deutlich mit 3&2 beziehungsweise 4&3. In der Begegnung zwischen Polly Mack und Angelica Moresco sah es dann aber wieder nach einem Triumph für Schwarz-Rot-Gold aus. Mack lag nach elf Löchern bereits bei 3 Auf, ließ sich in einem enorm spannenden Finish allerdings noch kassieren.

Für Bundestrainer Stephan Morales war es die Schlüsselszene dieses gesamten Duells gegen den Gastgeber, als Polly Mack auf Bahn 16 bei Gleichstand mit ihrem Pitch den Fahnenstock traf und ihr Ball durch den harten Aufprall vom Grün weg den Hang hinunterrollte. Morales: "Eigentlich ein guter Schlag, aber eben viel Pech dabei." Zu dieser Zeit hatten die beiden letzten Deutschen im Feld, Leonie Harm und Sophie Hausmann, in ihren Duellen vorn gelegen. Trotz des aktuellen 1:3-Rückstandes war daher noch lange nicht alles verloren.

Team Schweden im Finale souverän

Aber manchmal liegen im Golf eben Glück und Pech sehr nahe beieinander. Polly Macks Kontrahentin Angelica Moresco nutzte die Gunst der Stunde und lochte auf der vorletzten Bahn dann auch noch einen Putt aus knapp 15 Metern. Das zog der Deutschen dann endgültig den Zahn. Italien holte sich den vierten Punkt, der das Match zugunsten der Gastgeberinnen entschied. Die Partien von Harm und Hausmann wurden, da nun bedeutungslos, als geteilt gewertet, was zum Gesamtstand von 2:5 aus deutscher Sicht führte.

Alter und neuer Europameister der Damen ist die Auswahl aus Schweden. Die Skandinavierinnen setzten sich im Endspiel dieser European Ladies' Team Championship 2019 überraschend deutlich mit 5:2 gegen die Mannschaft aus Spanien durch. Deutschland bleibt der undankbare vierte Rang. Trainer Morales: "Im Großen und Ganzen muss man sagen, dass die Platzierung auch unseren aktuellen Stand im europäischen Vergleich widerspiegelt. Aber wenn man schon einmal so nah dran ist an einer Medaille, möchte man sie auch haben." Sein Team müsse nun schlicht akzeptieren, dass im Matchplay meist auch die Tagesform oder das Glück entscheiden. Und immerhin stimmt der Trend: 2018 waren die deutschen Damen Fünfte geworden.

Endergebnisse

Vierer knapp verloren: Leonie Harm musste sich im ersten Match des Tages an der Seite von Sophie Hausmann dem italienischen Duo knapp geschlagen geben. Foto: EGA
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