Einmal die British Open gewinnen…

Nicklas Blyth vom Golfclub St. Leon-Rot kann zu Recht super happy mit seinem dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften sein. Seine Form war bereits vor dem Turnier sehr gut, aber hätte ihm vorher jemand gesagt, dass er bei den Deutschen Meisterschaften Dritter wird, hätte er das natürlich dankend angenommen.

Seine Ziele hat Blyth aber noch lange nicht erreicht. Momentan studiert er Sportmanagement an der FH Fresenius. Auf seine berufliche Ausbildung wird er sich in den nächsten drei Jahren voll und ganz konzentrieren. Aber anschließend möchte er gerne Profigolfer werden und auf der Tour spielen. Denn der Golfsport wird während seines Studiums nicht zu kurz kommen, verrät Blyth, der im nächsten Jahr unbedingt den Deutschen Meistertitel mit der Mannschaft des GC St. Leon-Rot gewinnen will.

Nicklas hat bereits als kleines Kind mit dem Golfen begonnen. Sein Vater, Alastair Blyth, ist Golfpro und hat seinen Sohn schon früh mit auf den Golfplatz genommen. Dadurch spielt sein Vater auch heute noch eine immense Rolle in seiner Golfkarriere. Nicklas begann im Golfclub Bad Rappenau mit dem Golfen. Als sich die Möglichkeit ergab, nach St. Leon-Rot zu wechseln, nahm er diese natürlich wahr.
"In St. Leon-Rot habe ich die besten Trainingsmöglichkeiten und werde klasse unterstützt. Auch der Weg von zu Hause vom Golfplatz ist nicht weit", so Nicklas, der heute ein Handicap von +1,1 hat, über seine aktuelle Trainingssituation.

Wie fühlt es sich an, sein ganzes Leben nach dem Golfsport auszurichten, Golf in den Mittelpunkt zu stellen und alles andere drum herum zu organisieren? Für Nicklas Blyth ist es eine "Freizeitbeschäftigung, die einfach riesig Spaß macht". Dass dabei in den letzten Jahren vor allem die Schule auch darunter leiden musste, ist halt so. "Ich hatte mit Sicherheit 30-50 Fehltage in einem Schuljahr durch die ganzen Trainingslager und Turniere, trotz allem habe ich die Schule gut beendet", merkt Nicklas dazu an. Auch dass er die meisten Wochenenden im Sommer unterwegs ist, ist manchmal etwas hart, seine Kumpels haben dann halt frei.

Ohne seine Familie wäre es gar nicht möglich, sich so auf den Golfsport zu konzentrieren. Früher als er noch keinen Führerschein hatte, hat seine Oma ihn oft zum Training und zu den Turnieren gefahren. "Auch heute ist sie einer meiner größten Fans und fiebert immer mit mir mit." Wenn er Turniere in Schottland spielt, dann wohnt er dort bei seinen schottischen Verwandten, (sein Vater, Alastair Blyth, ist gebürtiger Schotte). "Mein Onkel und meine Tante begleiten mich dann oft auf die Runde."

Als Kind spielte Nicklas auch noch Fußball. "Als ich dann in den damaligen D4-Kader des BWGV gekommen bin, habe ich damit aufgehört. Ich wollte mich voll und ganz auf das Golfen konzentrieren. Außerdem finde ich Einzelsportarten toll, man ist für seine eigene Leistung selbst verantwortlich. Man kann sich nicht hinter anderen Mitspielern verstecken." Nicklas Blyth war Teil des BWGV D4-Kaders von 2012 bis 2014, der damalige D4-Kader entspricht heute dem Landeskader.

Gibt es für den frisch gebackenen Bronzemedaillen Gewinner bei den Deutschen Meisterschaften der Herren auch Vorbilder / Idole? Ja, die gibt es: Tiger Woods ist sein großes Idol. Als Kind hatte er überall in seinem Zimmer Poster von ihm hängen. "Ich finde Tiger Woods einfach klasse. Wie er sich auf dem Platz verhält, gefällt mir besonders gut – er hat einfach eine tolle Aura."

Für Blyth, der momentan in der 1. Mannschaft in St. Leon-Rot spielt gibt es in den Sommermonaten kaum Tage, an denen er nicht von morgens bis abends auf dem Golfplatz ist. Er hat ja große Ziele, er möchte irgendwann mal auf der PGA Tour spielen, dafür muss man halt viel trainieren. "Einmal die British Open gewinnen, das wärs", sagt Nicklas Blyth, der diesen Traum schon seit Kindheitstagen hat.

Auch mit seiner Familie haben wir Kontakt aufgenommen. Sein Vater Alastair Blyth war viele Jahre Golflehrer in Bad Rappenau, wo Nicklas das Golfspiel erlernt hat und ist heute im Golfclub Damstadt- Traisa Golfleher. Alastair Blyth ist sehr stolz auf seinen Sohn, er wusste dass er das schaffen kann. "Er übt so viel dieses Jahr, hat unfassbar viele Turnier gespielt, das ist der Erfolg für die viele Arbeit", so der Vater von Nicklas zu dem 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften.

Nicklas selbst ist in Mosbach zu Hause und dort wohnt auch seine Oma Arnhild Matt. Sie spielt selbst regelmäßig Golf in ihrem Heimatclub in Bad Rappenau und ohne sie wäre der Wechsel Nicklas‘ vom GC Bad Rappenau zum GC St. Leon-Rot gar nicht möglich gewesen. Sie hat sehr oft den Fahrdienst von der Schule in Sinsheim nach St. Leon-Rot zum Training übernommen als Nicklas noch keine Fahrerlaubnis hatte. Heutzutage fiebert sie nach eigener Aussage bei jedem Turnier, welches Nicklas spielt, beim Livescoring mit. Nicklas schickt ihr von jedem Turnier per E-Mail den dazu erforderlichen Link.

"Ich habe ihn so viel rumkutschiert, fiebere immer mit ihm mit und habe ihm ganz viel Glück für die Deutsche Meisterschaft gewünscht. Er hat so gekämpft, sich von Platz 27 über Platz 15 auf Platz 3 nach vorne gearbeitet. Er hat sich bis zum letzten Loch konzentriert, jetzt hat es also endlich mal geklappt, und ich bin natürlich ganz stolz auf ihn."

Wir bedanken uns sehr herzlich für das Interview mit Nicklas Blyth, das Gespräch mit seinem Vater und seiner Oma und wünschen Nicklas von Seiten des BWGV neben dem vorhandenen sportlichen Können auch das notwendige Glück, um seine ambitionierten sportlichen Ziele erreichen zu können.

Nicklas Blyth bei den Deutschen Meisterschaften 2018 AK offen. Foto: © Christopher Tiess
Der Landeskader I 2013 im Trainingslager in Magara (Nicklas Blyth, 4.v.l.) Foto: © BWGV
Nicklas im Trainingslager in Belek, im Jahr 2014 Foto: © BWGV
zurück