Ausgeträumt - auch 2022 wird der Ryder-Cup nicht in Deutschland stattfinden!

DGV Pressemitteilung Nr. 84 vom 14.12.2015


Die Pressemitteilung Nr. 84 des Deutschen Golf Verbandes ist für Golffans eine recht traurige Mitteilung. Denn erneut hat die Ryder Cup Europe LLP (RCE) Deutschland den Zuschlag für den Ryder Cup 2022 nicht erteilt. Trotz namhafter Sponsoren wie Allianz, vor allem aber von BMW, einem der wichtigsten Sponsorenpartner der European Tour, trotz der Bereitschaft der DGV-Mitglieder sich finanziell am Ryder Cup zu beteiligen und trotz der Zusage der Steuerbefreiung durch die Politik, hat es wieder nicht gereicht. Da man hier zu Lande vor allem Österreich als größten Konkurrenten gesehen hat, danach Spanien mit dem PGA Resort Catalunya, ist die Vergabe nach Italien eine große Überraschung. Sucht man nach Gründen, die den Ausschlag gegeben haben könnten, denkt man natürlich auch an "Zugpferde" und "Aushängeschilder". Möglicherweise sind die Brüder Molinari vergleichbare Aushängeschilder wie Martin Kaymer und Bernhard Langer für Deutschland oder Sergio Garcia und Miguel Angel Jiménez für Spanien. Unter dem Strich haben die beiden jedoch keine vergleichbaren Erfolge in ihrer bisherigen Laufbahn feiern können. Wenn es die Aushängeschilder nicht sind, dann muss es andere gewichtige Gründe gegeben haben. Und man darf daher gespannt sein, ob die Ryder Cup Europe die Vergabe nach Italien noch detaillierter begründen wird.

Positiv an der heutigen Mitteilung ist allenfalls, dass die Entscheidung noch im Jahr 2015 gefallen ist, nachdem eigentlich schon im Herbst der Austragungsort hätte feststehen sollen. Der Deutsche Golf Verband und seine Mitgliederclubs haben damit Planungssicherheit für die Verbandsbeiträge im kommenden Jahr. Eine Hängepartie in das Jahr 2016 hinein, womöglich bis zum DGV-Verbandstag im April, wäre nicht im Sinne der DGV-Verantwortlichen gewesen!

Nachfolgend die Pressemitteilung des DGV vom heutigen Tag (Wiesbaden, 14. Dezember 2015):

An die Grenze des Darstellbaren gegangen.
Der Ryder Cup 2022 wird nicht in Deutschland stattfinden. Der Veranstalter Ryder Cup Europe LLP (RCE) hat Italien mit dem Marco Simone Golf and Country Club bei Rom den Zuschlag erteilt. Der Deutsche Golf Verband (DGV) war als Mehrheitsgesellschafter der deutschen Bewerbergesellschaft RC Deutschland (RCD) mit der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und dem Golfresort A-ROSA Scharmützelsee (Bad Saarow) ins Rennen gegangen.  
"Die deutsche Bewerbung ist in enger Absprache mit allen Beteiligten bis an die Grenze dessen gegangen, was vernünftiger Weise in der aktuellen Situation darstellbar war. Wir können und dürfen trotzdem stolz darauf sein, was im Rahmen der Bewerbung um den Ryder Cup 2022 geleistet wurde, auch wenn es nicht für den Zuschlag gereicht hat", sagt DGV-Präsident Claus Kobold, der den siegreichen Italienern gratuliert: "Herzlichen Glückwunsch an Italien. Sie haben sich in einem Bieterverfahren mit drei starken Konkurrenten durchgesetzt."

Ein wesentlicher Teil der deutschen Ryder-Cup-Finanzierung hätte auf finanzieller Unterstützung der DGV-Mitglieder beruht, die insgesamt rund 18 Millionen Euro aufgebracht hätten. Die Mitglieder des DGV hatten sich im April 2015 mit einer großen Mehrheit von über zwei Dritteln der Stimmen auf dem DGV-Verbandstag für diese Finanzierungsumlage entschieden. "Mein Dank gilt den DGV-Mitgliedern, die sich deutlich zur Ryder-Cup-Bewerbung bekannt haben. Schon das war eine außerordentliche Leistung und war im Feld der Kandidaten einmalig. Mehr Geld konnte unter den gegebenen Bedingungen nicht generiert und in den Ryder Cup investiert werden. Wir wollten den Ryder Cup in Deutschland haben, aber nicht um jeden Preis", fährt Kobold fort.

Auch die erreichte Steuerbefreiung für die RCE auf die Einnahmen des Events war ein Alleinstellungsmerkmal der deutschen Bewerbung, reichte am Ende aber nicht für den Zuschlag.  

Dennoch ist es durch die Bewerbung gelungen, den Golfsport in Deutschland positiv zu präsentieren. Politik und Gesellschaft haben sich intensiv mit dem Thema Golf auseinandergesetzt. Die Bewerbungsgesellschaft wurde unter anderem von Kanzleramtsminister Peter Altmaier im Bundeskanzleramt empfangen und erhielt dort Rückendeckung für das Projekt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte persönlich ihre Unterstützung für die deutsche Ryder-Cup-Bewerbung erklärt. Auch aus der deutschen Sportfamilie erhielt der DGV Rückendeckung. Die Präsidenten aller im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammengeschlossenen Sportverbände haben sich in jeweils einzelnen Schreiben einstimmig hinter die Bewerbung Deutschlands gestellt. Die durch den DGV erreichte Steuerbefreiung für die Ryder-Cup-Einnahmen gilt als Referenz für potentiell ähnliche Ansinnen anderer Sportverbände. Der DGV hat also Pionierarbeit für den Sport in Deutschland geleistet. 

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