50 Jahre BWGV – Die Vielfalt unserer Golfclubs in Baden-Württemberg
Ein Blick auf die Golfplätze Baden-Württembergs zeigt ein beeindruckendes Bild: Über 100 Anlagen verteilen sich über das ganze Land und spiegeln die landschaftliche Vielfalt wider. Jede Anlage hat ihre eigene Geschichte, Landschaft und Clubkultur. Gemeinsam bilden sie das Fundament, auf dem der Baden-Württembergische Golfverband seit 50 Jahren steht.
Von den Anfängen bis zum Golfboom
Der älteste Golfclub Baden-Württembergs ist der traditionsreiche Golf Club Baden-Baden, gegründet bereits im Jahr 1901 – und damit einer der ältesten in ganz Deutschland. In den 1920er-Jahren folgten weitere Pioniere: der GC Gütermann-Gutach, der Stuttgarter GC Solitude, der GC Freudenstadt und der GC Mannheim-Viernheim.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Golfsport im Südwesten langsam wieder Fahrt auf. In den 1960er-Jahren entstanden elf neue Clubs, in den 1970ern sechs weitere. Den größten Schub erlebte Baden-Württemberg dann in den 1980er- und 1990er-Jahren – einer wahren Golfboom-Zeit. Allein in den 90ern kamen 31 neue Clubs hinzu. Diese Gründungswellen prägten das heutige Bild des Golfsports im Land entscheidend.
Vielfalt, die begeistert
Heute gibt es in Baden-Württemberg eine beeindruckende Bandbreite an Golfanlagen:
• 45 Clubs mit klassischen 18-Loch-Plätzen
• 25 Anlagen mit 9 Löchern
• 12 Clubs mit 27 Bahnen
Dazu kommen zahlreiche Kurzplätze, Übungsareale und spezielle Bambiniplätze, die Anfängern und Familien den Einstieg erleichtern. Die Clubs unterscheiden sich nicht nur in Größe und Struktur, sondern auch in ihrer Ausrichtung: von traditionsreichen Mitgliederclubs mit langer Geschichte bis zu modernen Anlagen, die mit innovativen Konzepten und nachhaltiger Platzpflege überzeugen.
Golf in allen Landschaften
Kaum ein anderes Bundesland vereint so viele unterschiedliche Landschaften auf so engem Raum – und auf ebenso vielfältigen Golfplätzen lässt sich diese Vielfalt erleben. Die Golfanlagen Baden-Württembergs sind nicht nur sportlich anspruchsvoll, sondern liegen oftmals in ökologisch besonders wertvollen Regionen, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.
Schwarzwald
Im Schwarzwald laden Plätze wie Freiburg, Tuniberg, Freudenstadt oder der Europa-Park Golfclub Breisgau zu Golfrunden inmitten tiefer Wälder, weiter Täler und einzigartiger Naturkulissen ein.
GC Freiburg – Golf im hochsensiblen Trinkwasserschutzgebiet
Der Golfclub Freiburg liegt im Dreisamtal, einem der wichtigsten Trinkwasserschutzgebiete der Stadt. Große Teile des Platzes befinden sich in den streng regulierten Schutzgebieten der Zonen I und II. Zudem umfasst die Anlage mehrere FFH-Flächen (Flora-Fauna-Habitat), die europäisch geschützt sind und eine besonders wertvolle Artenvielfalt aufweisen. Der Club zeigt exemplarisch, wie Golf und Naturschutz erfolgreich Hand in Hand gehen können.
GC Freudenstadt – Berüchtigtes Par 4 mit einzigartigem Charakter
Der Abschlag auf Bahn 11 erfolgt spektakulär in ein Tal mit schmaler Landefläche, die links vom Waldrand, rechts von einem Bachlauf und ab rund 200 Metern zusätzlich durch ein Feuchtbiotop begrenzt wird. Der anschließende Schlag auf das erhöhte, am Waldrand gelegene Grün verlangt maximale Präzision. Dieses berühmte Par 4 hat schon so manchen Meisterschaftstraum abrupt enden lassen.
Europa-Park Golfclub Breisgau – Schwarzwald trifft Rebland
Am Rande des Schwarzwalds gelegen, besticht der Europa-Park GC durch seine landschaftlich spannende Übergangszone: Ein markanter Hohlweg mit Lehmwänden führt durch den Platz, und zwischen mehreren Bahnen reihen sich Weinreben an die Spielbahnen – eine Kombination, die nur in wenigen Regionen Deutschlands zu finden ist.
Oberrheingebiet
Zwischen Rebhängen und Streuobstwiesen spielen Golfer auf Anlagen wie dem GC Rheintal, GC Altrhein oder GC Hofgut Scheibenhardt.
GC Hofgut Scheibenhardt – Golf im Überschwemmungsgebiet des Rheins
Der Platz liegt in einem Überschwemmungsgebiet des Rheins, einer ökologisch hochsensiblen Auenlandschaft. Mehrere Bereiche sind als behördlich geschützte Biotope ausgewiesen. Die offene Auenlandschaft bietet freie Sicht bis in den Schwarzwald hinein und macht den Platz landschaftlich wie ökologisch besonders wertvoll.
Gäulandschaften & Keuperbergland
Sanfte Hügel, offene Agrarlandschaften und weite Ausblicke prägen Plätze wie den GC Kaiserhöhe, den GC Johannesthal oder den G&LC Haghof. Hier verbinden sich klassische Kulturlandschaften mit moderner Platzarchitektur – oft mit weiten Fernsichten und geschwungenen Geländelinien, die das Spiel abwechslungsreich gestalten.
G&LC Haghof – Golfen entlang des UNESCO-Welterbes
Am Haghof verläuft der römische Limes, seit 2005 UNESCO-Welterbe, unmittelbar entlang des Platzes. Diese einzigartige Nähe zum ehemaligen Grenzwall des Imperium Romanum verleiht der Anlage eine besondere Atmosphäre: Sportliche Herausforderung trifft hier auf beeindruckende Kulturgeschichte, die seit fast zwei Jahrtausenden die Landschaft prägt.
Schwäbische Alb & Alpenvorland
Golf vor imposanter Naturkulisse, oft mit Blick bis zu den Alpen, bieten der GC Ravensburg, GC Reischenhof, GC Hohenstaufen, GC Donau-Riss und der GC Kirchheim-Wendlingen. Die Plätze liegen eingebettet in die charakteristischen Höhenzüge der Alb und des Alpenvorlands: offene Plateaus, Wacholderheiden, Mischwälder und weite Horizonte prägen das Landschaftsbild. Besonders die südlichen Anlagen bieten bei klarer Sicht ein beeindruckendes Alpenpanorama. Am GC Kirchheim-Wendlingen führt zudem der Jakobsweg direkt am Platz vorbei, wodurch Golfspiel und jahrhundertealte Pilgertradition auf besondere Weise miteinander verschmelzen.
GC Reutlingen-Sonnenbühl
Der Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl liegt in einer Landschaft, die zeigt, wie vielfältig Baden-Württemberg sein kann. Die gepflegte 18-Loch-Anlage öffnet sich in weiten Bögen zur Albhochfläche, wo Wälder, Wiesen und kalkhelle Böden ineinanderfließen. Direkt um den Platz führt der Klimaweg Sonnenalb, ein Rundweg, der Naturwissen und Erlebnis geschickt verbindet. An mehreren Stationen erfährt man, wie Klima und Geologie die Schwäbische Alb geformt haben, während immer wieder Ausblicke auf die über Jahrzehnte gewachsene Golfanlage auftauchen.
Wer hier spielt, spürt die Ruhe eines sanft geneigten Geländes, das sich nach Süden öffnet und von Laubwäldern und typischen Albwiesen geschützt wird. Das Umfeld eignet sich nicht nur für eine entspannte Runde, sondern auch für eine erholsame Wanderung abseits von Verkehr und Geräuschkulisse. Mit rund 2.080 Sonnenstunden im Jahr und einer Höhenlage von über 700 Metern herrscht ein stimulierendes, angenehm frisches Klima, das sowohl Golfern als auch Wandernden zugutekommt. Ergänzt wird das Naturerlebnis durch nahe Ausflugsziele wie die Bärenhöhle, die die besondere Lage des Clubs zusätzlich unterstreichen. So entsteht ein Ort, an dem Sport, Wissen und Landschaft auf besondere Weise zusammenfinden – ein Platz, der Golfer immer wieder begeistert und zum Wiederkommen einlädt.
Orte der Gemeinschaft
Bei aller sportlichen Vielfalt bleibt eines überall gleich: das Miteinander. Die Golfclubs Baden-Württembergs sind Orte der Begegnung – getragen von großem ehrenamtlichem Engagement, aktivem Vereinsleben und einer starken Gemeinschaft. Von Jugendförderung über Mannschaftssport bis hin zu gesellschaftlichen Veranstaltungen – Golf verbindet Menschen über Generationen hinweg.
Ausblick
Auch in Zukunft werden die Clubs im Land ihre individuelle Handschrift behalten – und zugleich neue Wege gehen: mit modernen Trainingszentren, nachhaltiger Platzpflege, digitalen Services und Angeboten, die den Einstieg in den Golfsport erleichtern. Der BWGV begleitet sie dabei – seit 50 Jahren als verlässlicher Partner für alle Golfanlagen in Baden-Württemberg.
Quelle: VUD Verlag




